Eine ganz besondere Ehrung erfuhr Ingrid Knetsch im Rahmen der Sportlerehrungen der Stadt Paderborn. Für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement wurde sie von Bürgermeister Michael Dreier mit einer großen Ehrenurkunde ausgezeichnet. Die Laudatio hielt der Sportausschussvorsitzende Markus Mertens. Die Stadt Paderborn vergibt diesen Ehrenpreis seit 1998 in unregelmäßigen Abständen, in diesem Jahr zum siebten Mal. Ingrid Knetsch ist die dritte Frau, die diese Auszeichnung für ihr sportliches Lebenswerk entgegen nehmen durfte. Laudator Markus Mertens gab einen ausführlichen Einblick in ihre Vita und bezeichnete sie als Grand Dame des Paderborner Sports.
Ingrid Knetsch - Dem Sport verbunden
Am 22. Oktober 1940 in Castrop-Rauxel geboren, tritt Ingrid Knetsch als junges Mädchen dem Castroper Turnverein bei und sammelt erste Erfolge als Leistungsturnerin. Durch ihre Berufsaus-bildung zur Krankenschwester mit Nacht- und Schichtdienst kann sie das Turnen nicht so ambitioniert weiterführen, wie sie es sich wünscht, bleibt aber Zeit ihres Lebens dem Turnen verbunden.
Nach ihrer Eheschließung, dem Umzug nach Schloß Neuhaus und der Geburt ihres Sohnes, startet sie ihre beispiellose ehrenamtliche Karriere. Diese beginnt als Übungsleiterin im damaligen TuS 07 Schloß Neuhaus und führt sie über verschiedene Vorstandsämter bis zur Schatzmeisterin eines Vereins, dessen erstes Fußballteam in der 2. Bundesliga spielt.
Mit der Umstrukturierung des Vereins im Jahr 1985 übernimmt Ingrid Knetsch zunächst das Amt der Hauptkassiererin und wird 1993 zur 1. Vorsitzenden der Turnabteilung des TSV 1887 Schloß Neuhaus gewählt. Sie ist Stützpunktleiterin für Sportabzeichen und steht immer noch regelmäßig als Übungsleiterin in der Turnhalle.
Als erste Frau überhaupt wird sie 1991 in das Präsidium des Kreissportbundes Paderborn gewählt und bekleidet dort über viele Jahre das Amt der Vizepräsidentin. Als sie 2015 nach 24 ereignisreichen Jahren aus dem KSB ausscheidet, wird ihr die Ehrenmitgliedschaft übertragen.
Im Jahr 1994 wird sie, wiederum als erste Frau, zur Vorsitzenden des Ostwestfälischen Turngaus gewählt, ein Amt, das sie bis heute mit größtem Einsatz ausübt. Dieses Amt brachte auch eine enge Verbindung zum Westfälischen Turnerbund mit sich, sie gehörte nun dem Verbandsrat an und so kam es, dass sie sich mit ihrem blauer Polo häufig auf den Weg nach Oberwerries zu Sitzungen aufmachte. Wie oft sie den Weg in den 30 Jahren ihres Amtes zurückgelegt hat, lässt sich nur schwerlich schätzen. Besondere Ereignisse während ihrer Amtszeit waren sicherlich die Ausrichtung des Landesturnfestes im Jahr 1997 mit ca. 10.000 Turnerinnen und Turnern in Paderborn, sowie die Ausrichtung des Landesturntages 2015 im Spiegelsaal in Schloß Neuhaus.
Auch politisch engagiert
Über viele Jahre war Ingrid Knetsch als Schöffin beim Amtsgericht Paderborn tätig und brachte sich als Sachkundige Bürgerin im Sportausschuss der Stadt Paderborn ein. Ihre politische Heimat fand sie in der CDU, der sie 1980 beitrat und für die sie sich auf Stadt- und Kreisebene im Vorstand engagierte.
So viel ehrenamtliches Engagement wurde natürlich auch mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt. Erwähnt werden sollen hier allen voran die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes im Jahr 2004, die Auszeichnung mit der NRW-Sportplakette im Jahr 2014, sowie die Ehrung mit der WTB-Ehrennadel in Gold, verliehen 2015.
Mit der öffentlichen Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit durch die Stadt Paderborn erfuhr Ingrid Knetsch nun erneut eine ganz besondere Ehrung, die das sportbegeisterte Fachpublikum bei der Verleihung im Paderborner Rathaussaal mit Standing Ovation honorierte.
Ihr Bekanntheitsgrad in und um Paderborn ist immens, und so durfte sie zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen und viele Fotowünsche erfüllen.
Der WTB gratuliert Ingrid ganz herzlich zu dieser Auszeichnung!