Digitale Lernmöglichkeiten

highlights digitale lernmoeglichkeiten rahmen

Sportverein 2030 - Vereinsberatung

highlights sportverein 2023 2

Europäischer Fonds regionale Förderung

 

Ein Kommentar von DTB-Präsident Rainer Brechtken: Schauplatz London 2012: Bei den Olympischen Spielen und den anschließenden Paralympics haben wir eine Fülle von sportlichen Höchstleistungen deutscher Sportlerinnen und Sportler gesehen, Olympiasiege und Medaillenplätze inbegriffen. Dabei standen Sportarten und Aktive im Rampenlicht, die nach Abschluss der Spiele in der öffentlichen Wahrnehmung schnell wieder verschwunden waren...

Ein Kommentar von DTB-Präsident Rainer Brechtken

Ungerechtigkeit?

... im Schatten der sportlichen Unterhaltungsindustrie Fußball, Formel 1 und so weiter.

Im Nachgang der Olympischen Spiele haben ein paar Aktive die „Ungerechtigkeit“ einer unterschiedlichen öffentlichen Wahrnehmung von Sportarten beklagt. Sie haben den Trainingsumfang und Aufwand in verschiedenen Disziplinen zum Beispiel in der Leichtathletik, im Schwimmen oder auch im Gerätturnen verglichen mit eben jenen Sportarten, in denen sehr gutes Geld verdient wird – häufig mit weitaus geringerem Trainings-Aufwand und körperlichem Einsatz.

Entschädigung für Spitzensportler?

Unter dem Leitmotiv „Was bringt mir mein Sport?“ wurde daraus die Forderung abgeleitet nach einer quasi „staatlichen Rentenzahlung“ für Spitzenathleten, die mit ihrem Sport nicht so viel wie in anderen Sportarten verdienen können. Die Rede war von einer „Entschädigungszahlung“ für den individuellen Trainingsaufwand, für „geopferte Freizeit“ oder für die im Nachwuchsleistungssport „geopferte Jugendzeit“.

Spitzensport = Aufopferung?

Von dieser Diskussion halte ich gar nichts. Ich finde es gut und unterstütze dabei auch jeden Athleten, wenn er mit seiner Sportart seinen Lebens­unterhalt und auch mehr bestreiten kann, sei es durch Sponsoren oder andere Finanzierungen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber ich halte nichts von einer „Entschädigung“ für eine „Opferung im Spitzensport“. Denn – dies haben auch gleich andere Aktiven betont – die meisten Sportler betreiben ihre jeweilige Sportart aus eigenem Antrieb, weil gerade dieser Sport ihnen Spaß macht, weil sie hier ein besonderes Talent haben. Die Perspektive des Geldverdienens mit der eigenen Sportart steht erst einmal hinten an. Deshalb ist es auch fehl am Platz, von einer „Opfermentalität“ zu sprechen. „Ich opfere mich für meinen Sport“ ist eine völlig falsche Einstellung.

Die Frage „was bringt mir mein Sport?“ ist doch eher positiv besetzt: ich kann in diesem Lebensbereich meine besonderen Fähigkeiten ent­falten und zur Höchstleistung bringen; durch Training und Wettkampf kann ich meine Persönlichkeit entwickeln, die mir auch in anderen Lebensbereichen zugute kommt; ich bekomme Anerkennung für meine Leistungen; ich komme mit Menschen zusammen, die ich ohne meinen Sport nicht treffen würde.

Optimale Rahmenbedingungen schaffen!

Die Liste der positiven Merkmale lässt sich bestimmt beliebig und individuell fortsetzen. Nun bin ich kein Sozialromantiker, der die Augen verschließt vor der Lebens- und Ausbildungssituation von jungen Menschen, die sich dem Spitzensport verschrieben haben und Höchstleistungen bei internationalen Meisterschaften und Olympischen Spielen erbringen wollen. Wenn wir weiterhin wollen, dass junge Menschen ihre sportlichen Begabungen weiterentwickeln und fördern, dann müssen wir als Verantwortliche in den Sportverbänden für die bestmöglichen Rahmenbedingungen bei den Aktiven sorgen, die diesen Weg beschreiten. Das bedeutet vor allem:

·        Unterstützung bei der Ausbildung,

·        Unterstützung bei der Ausübung eines Berufes,

·        Finanzielle Absicherung von Training und Wettkampf,

·        Sicherstellung der gesundheitlichen Betreuung,

·        Unterstützung durch Sponsoren und andere Finanzquellen.

Natürlich sollen junge Athleten gegenüber ihren Altersgenossen durch ihre sportliche Betätigung keine Nachteile in Bezug auf ihre Lebensplanung und persönliche Entwicklung im Anschluss an die sportliche Karriere erleiden.

Was birngt mir der Sport? - Ziemlich viel!

Dafür haben wir Möglichkeiten und ich behaupte: Auch wenn es sicherlich immer Optimierungsmöglichkeiten gibt, können wir in unserem Sportsystem in Deutschland auf eine gute Infrastruktur zur Unterstützung des Spitzensports setzen. Mit der öffentlichen Sportförderung auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, mit dem Leistungssportpersonal in unseren Verbänden, mit den Olympiastützpunkten und nicht zuletzt mit der Unterstützung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe, um nur einige Institutionen zu nennen. Die Antwort auf die Ausgangsfrage „Was bringt mir mein Sport?“ lautet demnach: „Ziemlich viel!“

Auch auf der Ebene der Ehrenamtlichen im Sport wird häufig die Formulierung von „Freizeit opfern für den Sport“ oder „was bringt mir das?“ verwendet. Ich halte diese Opfermentalität auch hier für falsch. Wenn ich etwas „opfern“ müsste für mein Engagement im Sport, würde ich mein Ehrenamt nicht mehr machen. Ich sehe es eher positiv: ich mache es freiwillig, etwas mit zu gestalten macht mir Spaß, ich kann meine Kenntnisse und Fähigkeiten einbringen, die Begegnung mit anderen Menschen ist gewinnbringend, Erfolgserlebnisse sind schön, indem etwas gelingt. Natür­lich ist nicht immer eitel Sonnenschein im Ehrenamt. Es gibt Konflikte, Eitelkeiten, fachliche Schwierigkeiten und nicht immer leichte Herausforderungen. Aber muss ich da etwas ­opfern? Denn unterm Strich, wenn man in einer stillen Stunde Bilanz oder Zwischenbilanz zieht, lautet die Antwort auf die Frage „Was bringt mir mein Sport?“ doch: „Ziemlich viel!“

wtb kinderturnen
wtb turnen
wtb gymwelt
DTB
WTB picture