Fast 21.000 Turnerinnen und Turner aus allen Teilen der Erde strömten in diesem Jahr zur Welt-Gymnaestrada nach Helsinki (Finnland), doch die Deutschen spielten in dieser Masse wieder einmal eine besondere Rolle. So stellte der Deutsche Nachmittag in der Amfi-Halle auf dem im Norden der finnischen Hauptstadt gelegenen Messegelände, dem Zentrum des internationalen Turnfests ohne Wettbewerbe, einen der Höhepunkte des Gesamtprogramms dar.
Auch eine Gruppe aus Westfalen war traditionsmäßig wieder mit dabei!
11 kleine Kunstwerke
Den Regisseuren Stefan Eberherr, Jutta Koser sowie Corinna und Gerold Oppold war es gelungen, die Vorträge von elf Gruppen, begleitet von Videoprojektionen, zu einem großen Ganzen zusammenzuschweißen und dabei selbst die Übergänge, die Auf- und Abbauten, so zu inszenieren, dass sie zu eigenen kleinen Kunstwerken wurden.
DTB drittgrößte Delegation
Doch auch die zahlreichen anderen Auftritte der mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des DTB, der damit hinter dem Gastgeberland und der Schweiz die drittgrößte Delegation stellte, fielen positiv auf. Die verschiedenen Beiträge in den Gruppenvorführungen in den Messehallen etwa, für die sich jeweils zwei Vereine zusammenfinden mussten, um es möglichst vielen deutschen Vertretern zu erlauben, ihr Können und ihre Kreativität zu beweisen. Diese Herausforderung wurde in den meisten Fällen perfekt und einfallsreich gemeistert.
Viel Beifall für deutsche Beiträge
Bei den City-Performances vor der großen Treppe des weißen Doms, auf dem Olympiagelände und am Vergnügungspark Linnanmäki gab es auch von Passanten viel Beifall für die deutschen Nummern. Zudem bewies die Großgruppe mit dem speziell für die Premiere des Midnight Sun Special ausgewählten Akrobatikbild erneut die einmalige Tradition der Deutschen in diesem Metier und erhielt viel Lob. Mehrere Generationen und Leistungslevels bewegten sich dabei gemeinsam auf dem Stadionrasen. Auch innerhalb des World Teams, das der veranstaltende Turn-Weltverband FIG erstmals zusammengerufen hatte, gehörten die DTB-Vertreter zu denjenigen, die allen Hindernissen wie verregneten Proben zum Trotz nicht nur Plakate hochhielten.
In surreale Welt entführt - Traumfänger
Für ein paar Minuten in eine surreale Welt entführte der deutsche Beitrag bei der FIG-Gala das Publikum in der Eissporthalle. Die »Traumfänger« der TU München zeigten, dass es neben den akrobatischen Höchstschwierigkeiten, die diese 15. Welt-Gymnaestrada an vielen Stellen prägten, noch immer möglich ist, auch auf anderen Wegen zu begeistern.
Dornbirn nächster Austragungsort
Alles in allem war es eine gelungene Großveranstaltung, »ein friedliches Fest«, wie eine Teilnehmerin bemerkte, bei dem sich Turner verschiedenster Nationen zu einem fröhlichen Miteinander zusammenfanden und damit die Bevölkerung Helsinkis immer mehr in ihren Bann zogen. In Dornbirn (Österreich), wo 2019 die nächste Welt-Gymnaestrada stattfinden soll, wird das erfahrungsgemäß nicht anders sein.