Der WTB trauert um sein Ehrenmitglied Karl-Hermann Knester, der am 1. Oktober im Alter von 86 Jahren in seiner Heimatstadt Kreuztal verstorben ist. Karl-Hermann widmete sein Leben dem Sport, insbesondere dem Turnen. Im Turnverein, -bezirk, -gau sowie im WTB als auch DTB stand er mit seinem ehrenamtlichen Engagement jahrzehntelang den Turnern zur Seite.
Ein Nachruf von Karl-Heinz Messerschmidt
Kreuztal. Eine Stimme schweigt, die uns vertraut war, ein Lächeln ist nicht mehr da. Der heimische Sport ist um eine bekannte Persönlichkeit ärmer. Besonders im Kreis der großen Turnerfamilie wird er vermisst.
Der Gauehrenvorsitzende Karl-Hermann Knester ist am 30. September im Alter von 86 Jahren in einem Kreuztaler Senioren-Wohnheim gestorben.
In Buschhütten erblickte Karl-Hermann Knester am 30. Mai 1930 das Licht der Welt. Der TV Germania Buschhütten war auch sein erster Turnverein, dem er sich 1946 anschloss. Dort wuchs er nicht nur als junger Sportler, dort begann auch bereits 1952 sein ehrenamtliches Engagement als Kinderturnwart. Und aus dem Vereins-Kinderturnwart wurde im Laufe der Jahrzehnte ein vielgeschätzter Funktionär auf Gau- und Verbandsebene.
Der Turnbezirk Nord durfte ebenso auf seine Mithilfe zählen wie auch der Siegerland-Turngau sowie die Verbände WTB und DTB.
Er war immer trotz seiner starken beruflichen Belastung als Unternehmer (Knester Elektrotechnik) ein Ansprechpartner in Sachen Turnsport. Ehrenämter reihten sich nicht nur aneinander, auch Doppelbelastungen waren nicht selten.
Dem Turnbezirk Nord stand er als Männerturnwart und stellv. Vorsitzender zur Verfügung. Über diese Schiene führte sein Weg in den Turngau-Vorstand. Zunächst 1965 als Stellvertreter des damaligen Vorsitzenden Helmut Karl Henze (TV Langenholdinghausen). Zehn Jahre später wurde er sein Nachfolger und blieb 22 Jahre lang an der Spitze. 1997, beim Gauturntag in Lenne-stadt-Meggen, löste ihn der Zeppenfelder Horst-Walter Eckhardt (TuS Eisern) ab. Gleichzeitig wurde Karl-Hermann Knester zum Gau-Ehrenvorsitzenden ernannt.
Doch damit waren seine ehrenamtlichen Funktionärstätigkeiten noch längst nicht erschöpft. Der Westfälische Turnerbund (WTB) baute seit 1971 auf seine fachlichen Qualitäten im Wirtschafts- sowie Bau- und Liegenschafts-Ausschuss. Große bauliche Maßnahmen am WTB-Domizil in Oberwerries (bei Hamm) tragen seine Handschrift.
Auch dem Deutschen Turner-Bund (DTB) blieben Knesters bauliche Fähigkeiten nicht verborgen. Der DTB rief ihn, als das „Walter-Kolb-Haus“ in der Otto-Fleck-Schneise hinter dem Frankfurter Waldstadion gebaut wurde. Auf kommunalpolitischer Ebene engagierte er sich im Kreistags-Ausschuss und im Kreisjugendring.
Seine Verdienste wurden vielfach gewürdigt - ob auf Vereins-, Gau- oder Verbandsebene. Sein Heimatverein TVG Buschhütten ernannte ihn 1994 zum Ehrenmitglied. Die Ehrennadel in Bronze (1966), der Ehrenbrief (1974) und die „Walter-Kolb-Plakette“ (1980) erhielt er vom DTB. Der WTB verlieh ihm 1997 die Ehrenplakette und ernannte ihn auf dem Landesturntag 2009 in Oer-Erkenschwick zum Ehrenmitglied.
1980 überreichte ihm Landrat Hermann Schmidt auch das Bundesverdienstkreuz im Auftrag des Bundespräsidenten Karl Carstens.
Die heimatliche Verbundenheit zeigte er auch mit den Mitgliedschaften in der TG Friesen Klafeld-Geisweid (seit 1961) und dem TuS Ferndorf (seit 1994), wo er bis zuletzt bei den Altersturnern aktiv war.
Seine letzte Ruhestätte findet Karl-Hermann Knester, Oberstleutnant d.R. und Träger des Ehrenkreuzes, im Friedhofswald in Siegen.
Der Westfälische Turnerbund e.V. wird Karl-Hermann Knester in ehrenvoller Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.