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Europäischer Fonds regionale Förderung

 

Nach der Reformation des ehemaligen Bundespokals für Vereinsmannschaften zum Bundespokal der Auswahlmannschaften der Landesturnverbände reisten am ersten Novemberwochenende, entsprechend der Qualifikationsergebnisse des Landescups Mannschaft, die westfälischen Auswahlmannschaften in den Altersklassen 1986 – 1999 und 2000 – 2003 in das Turnzentrum des SV Halle.

Team musste sich finden
Nach einem „Teamfindungsabend“ der 12 Turnerinnen aus sechs Vereinen ging die Mannschaft der AK 12 – 15 (Hanna Reinders, Laura Vogt, Nicole Allimov, alle Wüllen, Laura Symalla, Bielefeld, Hanna Howest, Greven und Johanna Fähndrich, Marl), olympisch beginnend am Sprung, gemeinsam mit dem Auswahlteam Niedersachsen in den Wettkampf. Schon an diesem Gerät deuteten die westfälischen Turnerinnen an, dass auch mit ihnen zu rechnen sein würde. 49,80 Punkte bedeuteten Rang 4 an diesem Gerät.

Drittbester Sprung des Tages

Hanna Howest brillierte mit dem drittbesten besten Sprung des Tages. Sie zeigte erstmals einen Tsukahara gehockt. Am Stufenbarren sollte es weiter bergauf gehen. 48,65 bedeuteten an diesem Gerät dank einer mannschaftlich sehr geschlossenen Leistung Rang 1.

Stürze am Balken

Nach einer Gerätepause kam es am Schwebebalken zu einem nicht erwarteten Rückschlag. Lediglich Johanna Fähndrich und Laura Vogt kamen sturzfrei durch ihre Übungen. Die Hoffnung auf einen Podestplatz schwand. Wenig beeindruckt durch das Balkenergebnis spulten alle fünf westfälischen Bodenturnerinnen ihr Programm an diesem Gerät, sich gegenseitig anfeuernd, souverän ab.

Jubel über Rang zwei

Bei der Siegerehrung war der Jubel dann riesengroß: Rang 2 hinter dem Sächsischen Turnverband, noch vor dem Team aus Niedersachsen, war nicht unbedingt zu erwarten gewesen!
Schon dieser erste Durchgang hatte gezeigt, dass die neue Wettkampfform im Gegensatz zu den vergangenen Jahren dazu geführt hatte, dass sowohl in Punkto Quantität, aber auch in Punkto Turnqualität es bei den Turnerinnen zu einer erheblichen Steigerung geführt hat.

Feuerwerk der älteren Turnerinnen
Angesteckt durch die Euphorie des jüngeren Auswahlteams starteten Jana Terhechte (Rheda), Anna und Katharina Schalk (Wüllen), Annika Brüske, Jule Hölscher (Coesfeld) und Chiara Blomberg (Greven) mit der Zielrichtung Edelmetall am vermeintlichen Paradegeräte des Sextetts, dem Bodenturnen, in den Wettkampf. Mit fünf 14er-Wertungen brannten die Westfälinnen hier ein wahres „Feuerwerk“ ab. Annika Brüske (14,70) und Jana Terhechte (14,65) gehörten zu den Top 3 an diesem Gerät. 58,10 Punkte waren an diesem Tag am Boden nicht zu schlagen. Am Sprung sollte es dann getragen von der Bodeneuphorie fast perfekt weiter gehen. 52,28 bedeuteten Rang 2 an diesem Gerät. Besonders zu erwähnen ist die Tageshöchstwertung von Jana Terhechte (14,15) welche mit ihrem haushohen Tsukahara gebückt die Zuschauer verzückte.

Konzentration zahlt sich aus

Wohlwissend, was bei der Bundes-Pokal-Premiere möglich ist, ging das Team äußerst konzentriert zum Stufenbarren. Ohne Fehl und Tadel wurden die fünf Übungen absolviert. Auch hier gingen Tageshöchstwertungen nach Westfalen. 13,5 und 13,3 Punkte der Regionalturnerinnen Anna und Katharina Schalk waren an diesem Tag das Maß aller „Barrendinge“.
Aufgrund einer Sturzverletzung einer Balkenturnerin und langer Wartezeiten mussten die Westfälinnen dann über 90 Minuten bis zu ihrem letzten und entscheidenden Wettkampfgerät, dem Schwebebalken warten und die Spannung hoch halten. Und das nach einer vorangegangenen Wettkampfzeit von über fünf Stunden (!). In dem Wissen. um den Bundes-Pokal-Sieg mitzumischen. spulten Annika Brüske und Katharina Schalk ihr Balkenprogramm souverän ab. Lediglich hohe 12er-Wertungen schienen der Leistung eher nicht angemessen. Der Druck bei den verbliebenen drei Westfälinnen wuchs. Leider mussten Anna Schalk, Jana Terhechte und Chiara Blomberg jeweils einen Sturz hinnehmen. Diese Stürze gepaart mit wiederum sehr niedrigen, nicht unbedingt nachvollziehbaren Wertungen, ließen nicht nur die Sieg-sondern sogar die Medaillenträume fast platzen. Aber auch hier sollte ein Happy End folgen. Ebenso wie in der Konkurrenz der Jüngeren errang das Team Westfalen hinter der Auswahlmannschaft Sachsen Rang 2. Rang 3 der 12 startenden Teams ging an die Mannschaft aus Brandenburg. In der inoffiziellen Einzelwertung errang Katharina Schalk einen bemerkenswerten 2. Platz.
Zum Ende eines anstrengenden und bewegenden Wettkampfwochenendes kann resümiert werden, dass die Skepsis zu einer neuen Wettkampfform, die sicherlich noch weiterer Anpassung bedarf, bei allen Beteiligten schnell und bleibend gewichen ist. In weniger als 24 Stunden haben sich zwei Auswahlteams vorbildlich zusammengefunden, die durch individuelle Klasse, aber vor allem durch Mannschaftsgeist beim Premierenwettkampf zwei Silbermedaillien erringen konnten.

(Text/Fotos: Jürgen u. Anna Schalk)

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