Eine Standortbestimmung war für viele WTB-Turnerinnen der erste Wettkampf nach der Sommerpause, der Landespokal der Vereinsmannschaften in Rheda. Viele hegen jedoch auch Ambitionen, für das Auswahlteam des Westfälischen Turnerbundes zum Bundespokal nominiert zu werden. Das zeigte die große Anzahl von Einzelstarterinnen bei diesem Teamwettbewerb.
Leistungsklasse 2
Mit nur einem Zehntel Vorsprung setzte sich der TVE Greven (148,45 P.) mit den Schülerinnen Kira Böckmann, Mariella Töws, Alina Reckers und Inger Reitenbach vor das Quintett aus Siegen. Inger Reitenbach entschied die Einzelwertung für sich (50,85 P./TVE), auch Joeline Kaufmann und Barren-As Nina Häner (beide VTB) übertrafen die magische 50-Punkte-Marke. In diese „50+-Liga“ turnte sich nur noch Annika Müller dank eines herausragenden Sprungs und einer sehenswerten Bodenübung. Sie startete für die Sportgemeinschaft Ostwestfälischer Turngau (SG OWTG).
Eine eindeutige Angelegenheit war der Vergleich in der weiblichen Jugend (14-17 Jahre/LK2). Der SC Nordwalde agierte hier unter zehn angetretenen Mannschaften nach Belieben; allein am Sprung war Laggenbeck (2.) stärker. Die überragende Turnerin war Maj Eppe, gefolgt von Anne Löbbert (beide SC Nordwalde). Die beste Balkenübung ging auf das Konto von Jana Simroth (Schalksmühler TV).
Bei den Damen erwies sich der Zusammenschluss der ostwestfälischen Turnerinnen zur SG OWTG als zielführend: Alina Diwo, Nadine Döring, Helen Müller, Katharina Obermeier und Hannah Waldapfel gewannen die Leistungsklasse 2 dank einer respektablen Balken-Vorstellung. Die KTV Alt-Ravensburg hatte mit nur drei Zehntelpunkten dahinter das Nachsehen. Allerdings gefielen die Ravensburgerinnen am Barren nicht nur mit den schwierigsten, sondern auch mit den technisch ansprechendsten Übungen. Auch am Sprung konnte ihnen kein Team das Wasser reichen.
Ausdrucksstark am Boden präsentierte sich Anna Rohman vom TuS Wüllen (3.), die mit einem ausgeglichenen Vierkampf den Gesamtsieg in der Einzelwertung davon trug.
Leistungsklasse 1
Allen Erwartungen gerecht wurde der TuS Wüllen auch in der Leistungsklasse 1. Katharina und Anna Schalk, Pia Orthaus, Hanna Schepers und Hanna Reinders sowie Henrike Reinders ließen hier nichts anbrennen und holten den Mannschaftssieg vor dem TVE Greven und der KTV Bielefeld. Katharina Schalk brillierte dabei mit einer unübertroffenen Barrenübung, in der sie mit dem Unterschwung-1/2 Schraube zum Handstand auf dem unteren Holm ein schwieriges Flugelement zur Premiere brachte. Auch am Balken und Boden agierte sie unübertroffen und erzielte 55,55 Vierkampf-Punkte.
Anna und Pia kamen ebenfalls sturzfrei durch ihre Balken-Performance, und Pia zeigte am Boden eine schöne Doppelschraube, die sie aber noch nicht stehen konnte.
Mit Schwung und Dynamik am Barren beeindruckte die KTV Bielefeld, was sich aber noch nicht in handfeste Punkte ummünzen ließ. Das insgesamt hohe Niveau unterstrichen in der LK1 zehn Turnerinnen, die die 50-Punkte-Marke klar im Griff hatten.
Entsprechend schwer hatten es die Verantwortlichen, sich auf die Bundespokal-Formation im November in Bergloh zu einigen.
Nominiert sind nun:
2003-2006: Jolina Eichhorst, Friederike Nonte, Lina Kunkel, Julia Symalla (alle KTV Bielefeld), Jola Dammeier (TVE Greven), Sofia Dvorska (KTV Dortmund).
1989-2002: Katharina Schalk, Anna Schalk, Pia Orthaus (alle TuS Wüllen), Anika Brüske (SG Coesfeld), Hannah Howest, Chiara Blomberg (beide TVE Greven).
(Text und Foto: Kirsten Braun)