Im Kampf um Platz 3 der Deutschen Turnliga musste sich die Bundesligamannschaft der Siegerländer Kunstturnvereinigung der KTV Strauenhardt geschlagen geben. Dennoch überwiegt die Freude über den Klassenerhalt und der Blick der Turner, Trainer und des Vorstandes geht bereits in die nächste Saison, für die man jetzt die ersten Weichenstellungen angehen kann.
Kein guter Start gegen Straubenhardt
Der Wettkampf gegen die KTV Straubenhardt, Serienmeister der letzten Jahre, begann am Sprung mit einem Deja-Vus-Erlebnis vom Finale 2019: an diesem Gerät, welches sich mittlerweile zur Schwachstelle im ansonsten stabilen SKV-Mannschaftskorsett entwickelt hat, geriet man gleich mit 11:2 Scorepunkten in Rückstand.
Ahmet Önder mit Unsicherheiten
Im Gegensatz zu dem überraschenden Sieg über die Nordschwarzwälder in der Vorrunde gab es danach aber nicht die erwartete Aufholjagd, sondern der Rückstand der SKV vergrößerte sich am Barren um weitere sechs Punkte. Hier machte sich der unsichere Auftritt des türkischen Weltklasseturners Ahmet Önder nach einer langen Saison mit Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und zahlreichen weiteren internationalen Auftritten besonders bemerkbar, der sein Spezialgerät verlassen musste. Gleiches passierte ihm im weiteren Wettkampfverlauf am Seitpferd gleich zweimal, so dass auch dieses Gerät klar an die Straubenhardter ging.
Sebastian Bock räumt ab
Es gab aber auch gegenläufige Trends innerhalb der Mannschaft – Sebastian Bock beispielsweise, der nach seinem berufsbedingten Umzug nach Berlin zunächst einen Trainingsrückstand aufholen musste, steigerte sich in der Saison von Wettkampf zu Wettkampf, blieb am Samstag in allen vier Duellen ungeschlagen und wurde mit 12 Scorepunkten bester SKV Turner. Eine Bank war auch der Brite Courtney Tulloch, der seine Duelle am Sprung und an den Ringen siegreich gestalten konnte.
SKV chancenlos gegen Straubenhardt
Letzten Ende mussten sich die SKV Turner aber einer starken KTV Straubenhardt geschlagen geben, die neben dem russischen Mannschaftsolympiasieger David Belyavskiy noch kurzfristig den gerade erst einmal 18-jährigen WM-Dritten Illia Kovtun aufgeboten hatten, was am Ende für den Wettkampfausgang entscheidend war.
Fazit der Wettkampfsaison 2021
„So kurz nach dem Wettkampf ist es schwer, ein abschließendes Fazit der Saison 2021 zu ziehen. Es war eine weiteres Wettkampfjahr unter schwierigen Bedingungen, mit leider nur einem Heimwettkampf für uns. Dennoch hatten wir bereits nach den drei Vorrundenwettkämpfen unser Saisonziel Klassenerhalt erreicht, und mein Dank gilt allen Turnern, Trainern, Betreuern und Kampfrichtern für ihren unermüdlichen Einsatz unter widrigen Umständen in der Bundesliga und in der Nachwuchsbundesliga“, so ein erstes Fazit von SKV-Präsident Reimund Spies.
Deutscher Mannschaftsmeister 2021 wurde der TuS Vinnhorst, der sich auch durch zwei Verletzungen nicht aus der Spur bringen ließ. Zum Matchwinner im Kampf gegen den TV Wetzgau avancierte die langjährige Nr. 1 der SKV, Philipp Herder, der an allen sechs Geräten zum Einsatz kam, oft an erster Position, und die entscheidenden Punkte am Reck gegen den Olympiahelden von 2016 und Vize-Europameister in diesem Jahr an diesem Gerät, Andreas Toba, holte.
Auf dem Foto zu sehen ist das Team der SKV im Finalwettkampf: vorne von links: Courtney Tulloch, Fabian Lotz, Daniel Uhlig, Ahmet Önder, Sebastian Bock
Hhnten von links: Heinz Rohleder (Mannschaftsführer), Gerold Fick (Physiotherapeut), Artur Sahakyan, Falk Uhlig (Mannschaftsarzt), Ralf Müller (Betreuer), Mattis Eckstein, Nico Ermert, Taner Köse (Betreuer), Andreas Jurzo
(Text/Foto: Horst-Walter Eckhardt)