Insgeheim hatten die Turner der Siegerländer Kunstturnvereinigung nach ihren überwiegend guten Leistungen im Kampf auch gegen wesentlich höher eingeschätzte Mannschaften gehofft, sich im Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga durch einen Sieg beim TuS Vinnhorst vorzeitig den Klassenerhalt sichern zu können. Aber das Gegenteil war der Fall – der Meister der Jahre 2021 und 2022 hatte sich vor dem Wettkampf noch einmal um den italienischen Weltklasseturner Lorenzo Casali verstärkt und brachte auch den türkischen Welt- und Europameister Adem Asil an die Geräte, was den Niedersachsen zusätzliche Stärke und Selbstvertrauen brachte.
Zudem hatten die Siegerländer Turner bis auf ihre eigenen ausländischen Gaststarter einen durchweg schlechten Tag erwischt, lediglich die erfahrenen Turner wie Fabian Lotz, Sebastian Bock oder Daniel Uhlig hielten dem Druck stand, aber auch das nicht an allen Geräten.
So gerieten die Gäste aus dem Siegerland im „Vinn-Dome“ nach zwei fehlerhaften Übungen bereits beim Bodenturnen klar in Rückstand, der auch durch die mit 15,15 Punkten belohnte Seitpferdübung des erst 18-jährigen Italieners Gabriele Targhetta nur unwesentlich verkürzt werden konnte. Nachdem auch das Ringeturnen – im bisherigen Saisonverlauf eine Domäne der SKV – ohne Punktgewinn verloren ging, war der Wettkampf bereits frühzeitig entschieden und an den restlichen Geräten ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Diese gelang auch dadurch, dass wenigstens das abschließende Reckturnen noch gewonnen werden konnte, der Endstand war aber mit 50:15 Scorepunkten und 8:4 Gerätepunkten zugunsten des TuS Vinnhorst eine deutliche Angelegenheit.
„Jetzt geht es darum, die nächsten beiden Wochen bis zum entscheidenden Heimwettkampf am 30. November gegen den ebenfalls noch sieglosen TSV Pfuhl im Training bestmöglich zu nutzen, damit vor allem die im Laufe der Saison erreichte Stabilität in den Übungsausführungen wiedererlangt werden kann. Wir sind nach wie vor optimistisch, dass wir den Klassenerhalt sichern können, aber dann dürfen wir uns nicht so viele Fehler erlauben wie in Vinnhorst, sondern müssen von Anfang an konzentriert zu Werke gehen“, so ein mahnender SKV-Präsident Reimund Spies nach der Niederlage gegen den TuS Vinnhorst.
(Bericht/Foto: Horst-Walter Eckhardt)